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Die Sinn 103 läutete eine neue Ära ein, das erste 103 Tri-Compax Modell mit Schaltrad Kaliber Valjoux 72 erschien um 1966, diese sind zu erkennen am Zifferblatt ohne "T" und nur mit "Swiss" Aufdruck (Seriennummer 296XXX). Später montierte haben den "T Swiss T" Aufdruck und wurden ab Anfang 1970 bis 1974 montiert.

Sinn 103 - Valjoux 72 - Only "SWISS" Dial
Sinn 103 - Valjoux 72 - "T SWISS T" DIAL

Das nachfolge Modell der 103 mit Kaliber Valjoux 72 war die 103 A "Big Eyes" mit großen weißen Totalisatoren und ein Kaliber Valjoux 726.

Bis zum erscheinen der Sinn 103A "Big Eyes" wurden vereinzelt 103er der 1.Serie montiert und weil, das Valjoux 72 nicht mehr Verfügbar war hat man das weiterentwickelte Valjoux 726 verbaut.

Die Sinn 103 A erschien Ende der 70er Jahre (Seriennummer 358XXX) spätere Modelle hatten das Sinn Logo mit Langem "S" und die Seriennummer 12XX), beide Modelle hatten ein schwarzes Zifferblatt mit größeren weißen Totalisatoren als die Sinn 103 Tri-Compax aus der 1.Serie mit Valjoux 72.

Diese Totalistoren oder Hilfszifferblätter werden wegen ihres etwas größeren Erscheinungsbildes auch "Big Eyes" genannt.

Sinn 103 A - Valjoux 726
Sinn 103 - Valjoux 726 - Long "S" Logo

In den 70er dominierte bei Chronographen, das schlichte und zeitlose Design. Die Anordnung der Hilfszifferblätter als Tri-Compax 3-6-9, wurde von fast allen namhaften Herstellern übernommen. Wer genau den ersten Chronographen in diesem Design herausbrachte ist bis heute nicht nachzuvollziehen.

Dieses Design gab es auch von Jaeger Le Coultre, Mathey-Tissot, Breguet und vielen anderen Hersteller. Die Serie der 103 B mit Valjoux 726 hatte auch eine kleine Auflage, 20 Stück wurden von Zivilpiloten der Lufthansa bestellt (Seriennummer 359XXX, 10XX,11XX je nach damaligen Zulieferer/Gehäusehersteller).

Bei einem meiner Treffen mit Helmut Sinn hatte er mir erzählt, dass es insgesamt ca. 100 Stück der Sinn 103 Tri-Compax gab. Genaue Zahlen seien nicht bekannt, da es keine Stücklisten aus dieser Zeit gibt, die geringe Auflage war der Verfügbarkeit der Werke Kaliber 72 und später Valjoux 726 geschuldet.

Eine der Sinn 103 B Variante hatte extra Markierungen bei 3, 6 und 9 damit man seine Telefongespräche, welche damals mit 3 Minuten getaktet waren, besser kontrollieren konnte (Seriennummer 333XXX, 358XXX). Man stand in einer Telefonzelle und hatte entweder Münzen für 3, 6 oder 9 Minuten eingeworfen, das war damals die maximale Vorauszahlung die man Leisten konnte. Die Gesprächsdauer konnte man dann dank seines Chronographen mit einem Blick unter Kontrolle halten. Die Telefonzelle gehörte zum Leben in dieser Zeit zum Alltag. Da diese zeitliche Taktung für alle Telefongespräche in ganz Europa gleich war, waren diese Markierungen durchaus nützlich.

Die Sinn 103 B Varianten waren an die Fliegeruhren Type XX angelehnt, es gab sie mit 30-Minutenzähler und 15-Minutenzähler. Die Type XX Varianten gab es in verschiedenen Ausführungen und Markierungen im 30- Minutenzähler. Es gab sie mit dem Typischen Type XX Propellerzeiger oder auch mit normalen kleinem Zeiger im Minutenzähler.

Sinn 103 B - Valjoux 726 - Indexe 3-6-9
SInn 103 B - Valjoux 726 - 15 Minutenzähler
Sinn 103 B "Type XX" - Valjoux 726
SInn 103 B "Big Eye"- Valjoux 726

Wer war zuerst da oder wer hat von wem abgekupfert?

Diese frage wird und will keiner beantworten können.

Die Quarzuhrenkrise bedrohte ab 1970 die Uhrenindustrie und war eine langfristige wirtschaftliche Krise in der viele Unternehmen in Konkurs gingen.

Durch die fast vollständige Verdrängung der mechanischen Uhren durch die Quarz-Technologie sank massiv die Zahl der Beschäftigten in der traditionellen Uhrenbranche.

Kleinere Hersteller wie Helmut Sinn blieben sich treu und ließen weiterhin mechanische Uhren montieren.

So bediente sich Helmut Sinn in dieser Zeit von vielen Lieferanten und kaufte so manchen Restbestand an Gehäusen, Werke und Teile von z.b. Breitling, Gallet und Excelsior Park auf.

Sein Hauptzulieferer war damals die Guinad S.A., die auch den größten Teil der Uhren für Helmut Sinn und sein Unternehmen montierten.

Nachdem Helmut Sinn seine Firma 1994 mit allen Namensrechten verkauft hatte, gründete er sein neues Unternehmen Jubilar-Uhren und kaufte seinen damaligen Hauptzulieferer Guinand S.A auf.

Sinn 103 C Tachometer - Valjoux 726
Sinn 4 ATM "Panda Dial" - Valjoux 72
Bei der Sinn 103 A ist der Gehäuseboden außen mit Stainless Steel und gegenüber mit Swiss Made graviert. Die Seriennummer befindet sich über der Gravur Swiss Made, die Gravur ist sehr schwach ausgeführt.
Die 103 A der ersten Serie mit Valjoux 72 hat eine Seriennummer beginnend mit 296XXX. Spätere Modelle und auch die 103 A "Big Eyes" mit Valjoux 726 haben eine Seriennummer beginnend mit 358XXX und 359XXX, frühe Modelle vereinzelt 333XXX.
Spätere Modelle mit langem "S" haben eine 4-Stellige Seriennummer beginnend mit 12XX.
Bei der Sinn 103 B mit Valjoux 726 ist der Gehäuseboden außen auch mit Stainless Steel und gegenüber mit Swiss Made graviert.
Die Seriennummer befindet sich auch hier über der Gravur Swiss Made. Diese beginnt mit 358XXX aber auch mit 10XX und 11XX, bei den Modellen mit Seriennummer 10XX und 11XX ist nur die Seriennummer graviert ohne weitere Schrift.
Frühe Modelle der 103B mit 3-6-9 Markierung im 30-Minutenzähler hatten auch Seriennummern beginnend mit 333XXX.
Gehäuseboden einer Sinn 103 B mit Valjoux 726 und der 4-Stelligen Seriennummer 10XX.

Die Gehäuseböden sind alle Baugleich und variieren nur in der Gravur und Seriennummern.

Seriennummern der 103 Compax Serie sind 6- stellig oder 4- stellig.

Gehäuseboden einer Sinn 103 C Tachometer, sie ist Baugleich einer Mathey-Tissot Tachometer.

Hier beginnt die Seriennummer wie auch bei dem Modell von Mathey-Tissot mit 333XXX und ist 6- stellig.

Gehäuseboden einer Sinn 4 ATM, Baugleich der Jaeger 4 ATM.

Hier beginnt die Seriennummer wie auch bei dem Modell von Jaeger mit 442XXX und ist 6- stellig.

Der Gehäuseboden ist mit 14- Ecken ausgebildet und ist bei der Sinn 4 ATM und bei der Jaeger 4 ATM identisch.